müllerdechiara lädt ein zur ersten Einzelausstellung, eine interaktive Videoinstallation mit dem Titel „A-Maze“, der in New York lebenden Videokünstlerin Monika Bravo. 

Monika Bravo benutzt Bilder, industrielle Materialien und Technologien um Landschafts- und/oder Raumillusionen zu schaffen, die unseren Begriff von Raum und Zeit.untersuchen. Dabei geht es ihr darum, eine Kunst der Verführung, der Illusionen, der Introspektion herzustellen, in der Subjekte und Darstellungsweisen in einen Austausch treten. Die Installationen schaffen Räume, in denen man sich ohne die natürlichen Begrenzungen zwischen verschiedenen Wirklichkeiten bewegen kann. 

Mit „A-Maze“ lädt Monika Bravo den Betrachter ein, in die Installation einzutreten und sich dabei gleichsam unbewusst in einen Mitspieler zu verwandeln. Indem der Betrachter den Raum betritt, bestimmt er über 25 in eine bodenmatrix eingebaute Sensoren den Rhythmus sowie die Dauer von auf die Wände projezierten DVD-Bildern. Die anspielungsreichen Bilder, die die Künstlerin auf ihren Reisen rund um die Welt gesammelt hat, schicken den Betrachter zu virtuellen Orten und involvieren ihn in aus ihren Kontexten gelöste Situationen. Die Bildsequenzen werden durch einen von ‚Flora & Fauna‘ produzierten Sound unterstützt. Es entsteht eine Interaktion vergleichbar multimedialen Videospielen, in denen es um eine labyrinthische Suche geht. 

Von einer Projektion zur nächsten, wird der Spieler in einen sich ständig verschiebenden Raum hineingezogen, ohne zu wissen, welches Bild als nächstes folgt. Auf der sensorempfindlichen Bodenmatrix entsteht ein komplexes Muster aus Teilen der projezierten Bilder sowie Sätzen aus Luis Borges ARS POETICA, die in der Form eines Labyrinthes geschrieben sind, wie sie in Manuskripten des 17. Jahrhunderts gestaltet wurden. An den Wänden des Raums hängen in willkürlich dekorativer Weise angeordnet, abstrakte Stills. Der Betrachter hat das Gefühl, in ein hyper-ästhetisches ‚Setting‘ einzutreten. Eine weitere, in der Ausstellung gezeigte Arbeit trägt den Titel „September 10 2001, Una nunca muere la vispera“. Dabei handelt es sich um ein Video, das die Künstlerin am Vorabend der tragischen Ereignisse des 11. September während ihres Studiostipendiums im World Trade Center aufgenommen hat. Ursprünglich als Bestandteil der Bildsequenzen von „A-Maze“ gedacht, schuf Monika Bravo mit den Aufnahmen ungewollt ein bewegendes Dokument. Das Video ist dem Andenken an ihren Stipendiumskollegen Michael Richards gewidmet, der in seinem Studio ums Leben kam. Monika Bravo ist eine in New York lebende kolumbianische Künstlerin. Ihre Videoinstallationen und Filme wurden u.a. im New Museum of Contemporary Art, im MOMA, im OCULARIS, im Museo del Barrio, in der Lehman Gallery, im Lehman College in New York, in der Tyler Gallery sowie in der Temple University, Philadelphia gezeigt. Außerhalb der Vereinigrten Staaten hat Frau Bravo u.a. im Absolutstudio/Aboutcafe in Bangkok, in der Sala RG in Caracas, im Museo de las Americas in San Puerto Rico und in der Ciocca Arte Contemporanea Galerie in Mailand ausgestellt. 

Monika Bravo war eine der letzten StudiostipendiatInnen im WORLD VIEWS Studio Program (LMCC) im World Tade Center, New York. Im Anschluss an die Ausstellung bei müllerdechiara, Berlin wird „A-Maze“ im April 2002 in der DeChiaragallery in New York sowie im September 2002 auf der Site Santa Fe zu sehen sein. „A-Maze“ wurde unterstützt vom LMCC, vom NYSCA (dem electronic media award der Lehman Gallery), vom NYANA sowie von SOLOLAB.