„Rotversteck“ ist die erste Einzelausstellung von Jürgen Mayer H. in der Galerie müllerdechiara. Müllerdechiara zeigte Mayer H.s Arbeiten bereits in der Gruppenausstellung „Wattage and friendship“. Jürgen Mayer H. lehrte als Architekt an der Harvard University, Cambridge/USA, und an der Universität der Künste, Berlin. Als Künstler hatte er bereits Ausstellungen u. a. in New York, Berlin, Chicago. Linz und am ZKM, Karlsruhe.
„Rotversteck“ ist Jürgen Mayer H.s bisher größte Arbeit mit Datensicherungsmuster. Seit mehreren Jahren untersucht er die Mechanismen unserer Informationsgesellschaft bei der Übermittlung von Daten. Das Datensicherungsmuster ist ein Wirrwarr aus Zahlen, Mustern und Buchstaben, ein Zuviel an Information, dass den Einblick in die dahinter liegende Nachricht verhindert.
Seine Arbeit in der Galerie müllerdechiara überträgt und vergrößert ein bekanntes Verfahren zur Datensicherung – In Lehrbüchern werden Lösungen speziell hinter roten Mustern „versteckt“ – in den architektonischen Raum. Dabei findet eine Umkehrung statt: Die rote Folie auf den Glasscheiben ermöglicht von außen den ungehinderten Blick auf die „Lösung“ – ROTVERSTECK –, während man im Inneren nur das rote Datensicherungsmuster erkennen kann. Beim Blick nach außen werden Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz und PDS-Zentrale rot eingefärbt.
Optische Transparenz spielt in der modernen Architektur und Gesellschaft eine zentrale Rolle. Daß die Transparenz dabei oftmals mehr Rhetorik ist und dahinter das Eigentliche versteckt wird – darauf macht Mayer H. auf spielerische Weise aufmerksam.