Das Institut Français Berlin und müllerdechiara laden ein zu “Morceaux Choisis“, einer Ausstellung des Architekten Dominique Perrault, vom 13. Juli bis zum 24. August 2002. Die Vernissage findet am Freitag, den 12. Juli, um 19 Uhr in Anwesenheit des Architekten statt.
„Morceaux Choisis“ ist eine von der AFAA (Association Francaise des Actions Artistiques) in Zusammenarbeit mit Dominique Perrault architecte entwickelte flexible Modulausstellung, die Einblicke in die architektonischen und künstlerischen Vorstellungen Dominique Perraults gibt. Von TotalFinaElf sowie von St. Gobain gesponsert, präsentiert die Installation zehn Projekte der letzten zehn Jahre. 32 von der Decke hängende Leuchtkästen zeigen digital bearbeitete Fotografien sowie Skizzen, Pläne und Texte.
Perrault bezeichnet seine Arbeiten als Anti-Architektur, Anti-Design, Anti-Material: Wie etwa bei dem in Berlin 1997/98 realisierten, 17m in die Tiefe versenkten Europa-Sportpark geht es dem Architekten nicht darum, monumentale Volumen in den Raum zu stellen. Nicht nur Architekt, sondern auch Historiker und Stadtplaner, interessieren ihn die größeren Zusammenhänge, in die ein Bauwerk eingebettet ist. Anhand seines bekanntesten Bauwerks, der 1989-95 errichteten Bibliothèque de France in Paris mit ihrem Kiefernhain, der in den Baukörper implantiert ist, spielt Perrault darüberhinaus beispielhaft mit der vieldeutigen Beziehung von Natur und Architektur. Perrault ist kein detailverliebter Perfektionist – Materialien dienen dem Raum. Typisch ist dabei der Verzicht auf alles Dekorative und die Bevorzugung roher Materialien, wie die immer wiederkehrenden Metallmatten und Sichtbetonwände. Bevorzugter Baustoff Perraults ist Glas: seine Transparenz macht mächtige Baukörper durchscheinend, läßt sie gleichsam, gemäß der Idee der Anti-Architektur, verschwinden bzw. in ein offenes Verhältnis zu ihrer Umgebung treten.