Die Ausstellung ist bis zum 9.August verlängert worden!Was macht ein Kunstwerk zu Kunst? Ist der Kontext wirklich alles? Kann ein Kunst-Klischée auch Kunst sein? Was passiert, wenn Sie eine Landschaftsmalerei nach draußen auf die Strasse tragen? Oder wenn Sie ein Graffiti in eine Kunstgalerie bringen? Oder das Subjekt eines Porträts antworten lassen? Oder dem Betrachter Zugang in den intimen Raum eines Selbstporträts erlauben? Oder repräsentative Malerei als unecht entlarven?

Die Ausstellung "Context is Everything" zeigt neue Arbeiten von Ellen Harvey, die mit den Variationen traditioneller Kunsttechniken und der Abhängigkeit von Ihrer Präsentation spielt. "The New York Beautification Project" ist ein illegales öffentliches Kunstprojekt für das Harvey vierzig kleine ovalförmige Landschaftsstücke in Öl auf Häuser oder Gegenstände in New York City gemalt hat, die von Graffiti regelrecht übersät waren. Die verwandte Arbeit "Paintings of Paintings" besteht aus einer Serie von Ölgemälden, die Straßenszenen mit Graffiti zeigen und alle in äußerst unpassenden altmodische Goldrahmen präsentiert werden. "Twins" ist eine Installation von zwei synchronisierten Videos. Ein Video zeigt die Künstlerin, während sie ein Selbstporträt von sich zeichnet, ein zweites zeigt dasselbe Porträt während es entsteht. "100 Free Portraits" ist das Ergebnis von einer Performance in der Harvey auf den Strassen von New York Passanten ein 15-Minuten kostenloses Porträt anbot. Im Austausch dafür mussten die Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen. Nachdem die Porträts für den Computer gescannt worden waren, wurden dann den Teilnehmern die Originalzeichnungen zugesandt. "Seeing is Believing" ist ein Video, das erscheint wie eine Ölmalerei, das das Künstleratelier mit einer Leinwand zeigt. Dann aber stellt sich das vermeintliche Gemälde als ein Video heraus, das den Prozess des Malens auf der Leinwand darstellt.

Ellen Harvey lebt und arbeitet in Brooklyn, New York. Sie war Teilnehmerin von dem Whitney Independent Graduate Study Program in 1998 und nahm am National Studio Programm im PS1 Institute for Contemporary Art’s im Jahr 2000-2001 teil. 2002 erhielt sie ein Stipendium für die New York Foundation for the Arts Lily Auchincloss Fellowship. Ihr jüngstes Einzelausstellungs-Projekt “A Whitney for the Whitney at Philip Morris” fand 2003 im Whitney Museum at Philip Morris in New York statt. Jüngste Gruppenausstellungen sind: “Shuffling the Deck” am Princeton University Art Museum, “Moving Faces” bei Outline, Amsterdam, “637 Running Feet” beim Queens Museum of Art, “Painting as Paradox” beim Artists Space in New York, “Hier ist Dort” bei der Secession in Wien, “Against The Wall” beim Philadelphia Institute of Contemporary Art, “Strangers/Etrangers” in der PS1 Museum’s Clocktower Gallery, “First Person Singular” im Seattle Art Museum und der 2000 Kwangju Biennale. Ihr illegales öffentliches Kunstprojekt “New York Beautification Project” kann angeschaut werden unter www.NYBeautification.org.

"Context is Everything" bei müllerdechiara ist Ellen Harveys erste Einzelausstellung in Berlin.