Die Ausstellung Urban Intimacies kombiniert unterschiedliche Medien wie Fotografien, Diapositive, Wandtexte, Grafiken, Filmprojektionen und Gedichte miteinander, um sich mit dem Potenzialen der Architektur im definierten Raum der Galerie auseinanderzusetzen. Es handelt sich um ein gemeinschaftliches Projekt der Architekten Paloma Hernaiz und Jaime Oliver, Inhaber des Büros OH / Architecture & Urban Strategy in Madrid, der Fotografen Andrea Caruso, Alberto Gobbino und Carlo Frigerio aus der Agentur der Produktdesigner Ciszak Dalmas, Turin, des Dichters Gonzalo Escarpa und des Grafikers Francisco Villar, des ebenfalls in Madrid beheimateten Büros Tres Tipos Gráficos. Urban Intimacies wird von Tina DiCarlo, der ehemaligen Kuratorin für Architektur und Design am Museum of Modern Art, New York, kuratiert.

Nur in Form von Fotografien wäre der Eindruck des hier Präsentierten unvollständig und diffus. Die unterschiedlichen Medien fügen sich in einen spezifischen räumlichen Kontext ein und beginnen, diesen zu verändern. Architektur wird sichtbar und gleichzeitig hörbar gemacht. Modefotografie zum Beispiel, mit ihrer geradezu mythischen Verbindung zur schönen Oberflächliche, wird als dokumentierendes und kritisch-ironisches Element eingesetzt, um die Architektur auf ihren Kontext rückzubeziehen und sie als ein ästhetisches Element unter vielen neu zu definieren.

Die Erzählstruktur des Raumes wird ständig vom Architekten, dem Kurator, dem Fotografen, der Stylistin, dem Dichter, dem Grafiker und dem Besucher neu formuliert. In einem schier unendlichen Raum von Möglichkeiten werden unterschiedliche Artikulationsformen wie Performance, Dokumentation, Bauen, Zeichnen und Erzählen erpropt. Urban Intimacies wurde durch ein aktuelles Projekt von OH Architecture & Urban Strategies inspiriert: in einem unkonventionellen Penthouse im Zentrum Madrids haben die Architekten durch die ungewöhnlichen Konfrontationen von Objekten im Raum sehr eigentümliche Effekte erzielt. Das Haus spiegelt einerseits die Vorgaben, die bei der Gestaltung des Hauses eine Rolle gespielt haben und andererseits befasst es sich auch mit den Zwischenbereichen der Medien. Der Besucher wird zugleich Schauspieler, Leser, Performer, Dolmetscher und Übersetzer.

Eine 64-seitige Publikation von Tres Tipos Gráficos mit einem Essay von Tina DiCarlo, Fotografien von Ciszak Dalmas Tamagno und Miguel de Guzman, Gedichten von Gonzalo Escarpa, Zeichnungen und einem Text von OH / Paloma Hernaiz und Jaime Oliver begleitet die Ausstellung. Gonzalo Escarpa führt eine Perfopoesia (Poetry Performance) bei der Eröffnung um 20:00 Uhr.

Ausstellung und Publikation wurden großzügig von der Spanischen Botschaft in Berlin gefördert.